Deutsch-schwedisches Trainingscamp

Seit zehn Jahren verbindet uns eine Freundschaft mit der Cirkusskola Malmö, einem Jugendzirkus, der eine ganz ähnliche Trainingsstruktur- und Kultur hat wie wir. 2014, 2019 und 2022 waren wir bei Ihnen zu Gast, haben gemeinsam trainiert und sind in Malmö im historischen Circus-Rundbau „Barnens Scen“ aufgetreten. Im letzten Jahr waren die schwedischen Circus-Schüler*innen endlich auch zum ersten Mal bei uns zu Gast. Und am Ende des viertägigen Besuchs bei uns waren sie so begeistert, dass sofort eine Neuauflage dieses Formats beschlossen wurde.

So ließ sich auch in diesem Jahr ganz unkompliziert und ohne allzu großen Aufwand ein erneutes deutsch-schwedisches Trainingscamp in unseren Hallen organiseren.

Am 22. Februar holten wir 22 gut gelaunte Schwed*innen an der Bushaltestelle ab und begleiteten sie zum Vereinsheim, wo sie zunächst den Gymnastikraum bezogen und ihre Schlafplätze einrichteten. Wie in Schweden üblich, reihten sie sogleich ihre Straßenschuhe feinsäuberlich im Flur auf, um ja nichts schmutzig zu machen, und auch sonst zeichneten sie sich durch sehr vorbildliches Verhalten und eine große Disziplin aus. Nach einem Frühstück in der Vereinsgastronomie am Freitagmorgen fuhren sie in die Stadt, um Lübeck zu erkunden. Einzelne Charivaris, die schon im Vorjahr mit ihnen Freundschaft geschlossen hatten, trafen sie dort am Mittag und zeigten ihnen ihre Lieblingsecken.

Um 17 Uhr 30 startete dann das offizielle Trainingslager mit 38 Charivaris und 22 Cirkusskola- Gästen. Der schwedische Circus-Schuldirektor Måns, seine Trainerin Amanda und ich waren uns einig darin, dass wir von vorneherein dafür sorgen wollten, dass sich die schwedischen und deutschen Artist*innen möglichst viel mischen sollten und wir für maximalen Austausch und Begegnung sorgen wollten. Schon die ersten Spiele brachen das Eis und brachten alle Teilnehmenden gleich in ein fröhliches und unbefangenes Miteinander. Unsere Gäste begeisterten sich für unsere „Klassiker“ wie Mc Donalds oder das Haifisch-Spiel, während die Charivaris euphorisch die schwedischen Spiele aufnahmen. Nachdem alle das peppige schwedische Aufwärmprogramm nach Musik mitgemacht hatten, verteilten wir uns zum freien Training in den unterschiedlichen Disziplinen auf beide Hallen. Schon wurden erste Tricks ausgetauscht, neue Kunststücke beigebracht, erste Gespräche geführt. Nach einem leckeren Abendessen von der Vereinsgastronomie, brachten die Charivaris unserem Besuch Partytänze wie „Mr Duck“ und „Cotton Eye Joe“ bei, und die schwedischen Gäste nahmen auch begeistert an unserer traditionellen Singerunde bei Kerzenschein teil. Es dauerte lange, bis an diesem Abend Ruhe herrschte, dennoch krochen alle am nächsten Morgen motiviert und voller Tatendrang aus den Schlafsäcken. Nach sehr witzigen neuen Spielen genossen wir erneut das fetzige Warm-Up der Schwed*innen. Dann gab Måns, der ein professioneller Zauberkünstler ist, den Charivaris einen Zauberworkshop, bei dem sie Streichhölzer und Haargummis „verschwinden“ ließen, während ich einige Schwed*innen, in meiner Hauptdisziplin, dem Schlappseil, unterrichtete. Sie waren sehr gelehrige Schüler*innen und wollen Schlappseil nun auch in ihr Programm aufnehmen. Danach ging es wieder an die unterschiedlichen Circus-Geräte mit der Vorgabe: jede*r bringt jemandem aus dem anderen Land ein neues Kunststück bei, jede*r lässt sich etwas Neues beibringen. Das hat sehr gut funktioniert. Nach dem Mittagessen legten wir alle eine halbstündige Mittagspause ein, in der einige sogar etwas Schlaf nachholten. Danach führten wir die Gäste in unsere „Lange-Matte“- Routine ein und machten mit 60 Leuten gleichzeitig Bodenakrobatik. Nach einer Kuchenpause begannen wir in deutsch-schwedischen Kleingruppen Pyramiden zu bauen, die immer eine Vorgabe zu erfüllen hatten: die niedrigste Pyramide, eine Pyramide, die wie eine Pyramide aussieht, eine, die wie eine Blüte aussieht, eine, die sich fortbewegt… Das regte die Kreativität aller an und führte dazu, dass man sich zwangsläufig auch noch mehr miteinander auseinandersetzen und unterhalten musste. Schön war es, dass gerade diejenigen, die anfangs noch skeptisch waren, dieses „Zusammenwerfen“ später sehr gut fanden und zugaben, dass sie ohne diese Anregung nie so sehr auf die anderen zugegangen wären. Es herrschte nun endgültig ein wundervolles bikulturelles Miteinander. In der letzten Trainingsphase des Tages konnten so auch schon ganz selbstverständlich kleine deutsch-schwedische Nummern geprobt werden. Nach dem Abendessen waren wir froh, bei einer Abendrunde durch Karlshof etwas frische Luft schnappen zu können. Bei der anschließenden Singerunde sangen die Schwed*innen auch schon die deutschen Lieder mit und den Charivaris kam das schwedische „Vem kan seglar“ schon recht gekonnt über die Lippen.

Am Sonntag Morgen vertrieben wir die schon deutlich vorhandene Müdigkeit mit leckerem Frühstück, einem Spiel und fetzigem Warm-Up. Anschließend wurden immer in deutsch-schwedischen Teams Nummern geprobt für die anschließende „Open Stage“. Es war äußerst bemerkenswert, wieviel alle in der kurzen Zeit gelernt hatten, wie gut alle anfängliche Schüchternheit oder Berührungsängste überwunden hatten und wie souverän deutsche und schwedische Circus-Schüler*innen miteinander auftraten. Außenstehende konnten ohnehin schon längst nicht mehr erkennen, wer hier deutsch oder wer schwedisch war. Viele der Cirkusskola-Leute trugen Charivari-Pullis, viele der Charivaris trugen Malmö-Hosen, und alle sprachen englisch. Viel zu schnell verflog die Zeit. So blieb am Ende nur noch Zeit für ein Lieblingsspiel (Blood Potatoe), zwei Lieblingslieder („Against the Tide“ und „Vem kan seglar“) und einen Lieblingstanz (Cotton Eye Joe). In der Feedback-Runde wurde ausnahmslos dafür plädiert, so ein Camp im nächsten Jahr wieder stattfinden zu lassen. Viele tauschten Handynummern aus und versprachen, in Kontakt zu bleiben. Im Herbst wird unsere Projektgruppe drei Vorstellungen in Malmö geben und in der Cirkusskola gemeinsam mit den Schwed*innen trainieren, und wenn Ihr im Februar nächsten Jahres in den Fluren unseres Vereinsheims wieder feinsäuberlich aufgereihte Straßenschuhe seht, dann wisst Ihr, sie sind wieder da: unsere Freund*innen von der Cirkusskola Malmö. Seid so nett, und sagt ihnen „Varmt Välkomna!“

Trix Langhans

Bilder von Lilli Zoschke

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Charivaris und Kigamboni- eine neue Circus- Freundschaft

Seit vielen Jahren unterhält unser Circus eine Partnerschaft mit den Nafsi Africa Acrobats. Im September sollten sie zum ersten Mal nach der langen Corona-Zeit wieder unsere Gäste sein. In wochenlanger Arbeit hatten wir ein Programm ausgearbeitet und Finanzanträge gestellt, die Einladung geschrieben, die Tour für die fünf kenianischen Artist*innen geplant. Über den Paritätischen Landesverband erhielten wir Landesmittel aus dem Programm „Aufholen nach Corona“, und auch die Drägerstiftung gab Fördermittel für dieses vielversprechende Projekt. Alles war vorbereitet, doch dann scheiterte unser Vorhaben an der restriktiven Ausländerpolitik unseres Landes. Die Einladung, der Nachweis der Fördermittel und des ausgearbeiteten Programms reichten nicht aus, gefordert wurde eine Verpflichtungserklärung, mit der wir fünf Jahre lang für alle Eventualitäten hätten haften müssen, und der zweite Vorsitzende unseres Fördervereins sollte gar als Bürgschaft den Kaufvertrag seines Eigenheims zum Termin bei der Ausländerbehörde mitbringen. Da dies natürlich absolut unzumutbar war und die Botschaft in Nairobi ohne diese Dokumente die Ausgabe der Visa verweigerte, waren unsere langjährigen kenianischen Freunde gezwungen, die Flüge wieder zu stornieren und auf ihre lange geplante Tournee zu verzichten.

Wir wiederum hatten ein komplett ausgearbeites und finanziertes deutsch-afrikanisches Begegnungsprojekt …ohne afrikanische Artisten. Durch einen glücklichen Zufall ließ die von mir kontaktierte Kinderkulturkarawane, über die wir zuletzt 2019 die Nafsi Africa Acrobats eingeladen hatten, verlauten, dass sie zwar so kurzfristig die Nafsis nicht einladen könnten, dass sie aber im selben Zeitraum noch Gastgeber für eine Gruppe aus Tansania suchten.

So kamen wir nach all den Aufregungen in die sehr glückliche Situation, neun Tage lang Gastgeber zu sein für sechs Artist*innen des Kigamboni Community Center aus Dar es Salaam/ Tansania. Wir erlebten ein bewegendes und bereicherndes Begegnungsprojekt, das für viele unserer Kinder und Jugendlichen mit Sicherheit nachhaltig prägend war.

Das Projekt begann mit zwei Vorstellungen am 18. und 19. September in unserer Arnold Falk Halle. Den ersten Teil unseres Programms gestalteten sechs unserer Charivaris, die an beiden Tagen die vollbesetzte Halle zum Toben brachten. Ob mit Diabolo oder Keulen, am Luftring, auf dem gespannten Seil oder mit Einrad und Leiter auf dem hohen Schlappseil, die sechs Charivaris sorgten für Begeisterungsstürme und ausgelassene Freude. Nach einer kurzen Pause dann das Kontrastprogramm: die sechs tansanischen Artist*inen transportierten ein Stück Lebensrealität und zeigten uns, dass Circus auch ernste und bedrückende Themen eindrucksvoll auf die Bühne bringen kann. Ein Vater kann seine Familie nicht mehr versorgen und muss in die Fremde ziehen, um dort Geld aufzutreiben. Der Sohn fehlt zu oft in der Schule und wird daraufhin von der Schule ausgeschlossen, doch ohne Bildung hat er erst recht keine Zukunft.Die Mutter ist schwanger und droht ohne medizinische Versorgung zu sterben. Harte, beklemmende und realistische Themen, die die jungen Artist*innen äußerst eindringlich und überzeugend auf die Bühne brachten. Gottseidank endet das Stück gut, der Mutter wird geholfen, der Vater kehrt zurück und sie alle feiern das Leben mit noch einmal spektakulärer Akrobatik und temperamentvollem Tanz.

Auch die jungen Artist*innen selber haben glücklicherweise dank des Kigamboni Community Centers, einer großen kirchlichen Einrichtung in Dar es Salaam, bessere Lebensperspektiven bekommen. Und so wurde vom begeisterten Publikum freudig gespendet für dieses großartige Projekt. Eine weitere Vorstellung fand in der Geschwister Prenski Schule statt, im Anschluss konnten hunderte von Schüler*innen Fragen stellen und Spannendes erfahren über die tansanischen Gäste. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Kultur im Quartier“ gaben die Kigamboni-Künstler*innen am Wochenende darauf auch noch zwei Open-Air-Vorstellungen auf dem Kücknitzer Kirchplatz und im Lunapark. Auch hier gab es frenetischen Applaus.

Für unsere Charivaris war es großartig, dass die Kigambonis vier Nachmittage lang Workshops bei uns gaben. Zum einen konnten sie die auf der Bühne erlebten Artist*innen so noch viel näher kennenlernen, zum anderen konnten sie in kürzester Zeit ganz viel Neues lernen. Ein Hauch von Afrika wehte die ganze Woche lang durch unsere Hallen, und alle Charivaris lernten afrikanischen Tanz, trauten sich viel mehr zu als je zuvor in der Bodenakrobatik und bauten gemeinsam mit den Kigambonis die höchsten Menschenpyramiden. Eine sehr ergreifende Feedbackrunde ( Englisch-Deutsch-Suaheli) am letzten Tag zeigte uns einmal mehr, wie wichtig gerade in den heutigen Zeiten solche Begegnungsprojekte sind. Alle haben etwas für sich mitgenommen, jede*r einzelne war inspiriert durch die Begegnung, wir konnten voneinander und miteinander lernen, und es sind Freundschaften entstanden.

Ein besonderer Dank gilt allen Gastfamilien, die die sechs Kigamboni und ihren österreichischen Tourbegleiter so liebevoll bei sich aufgenommen haben.

Wir sind nun um eine Circus-Freundschaft reicher, die gleich dadurch vertieft wird, das wir Kassim, einen der Artisten, der nun ein Freiwilligen-Jahr in Salzgitter absolviert, für das Probenwochenende der Projektgruppe engagieren können. Einer unserer Charivaris möchte im nächsten Jahr nach seinem Abitur nach Tansania reisen. Andere schreiben sich jetzt intensiv mit den tansanischen Jugendlichen.

Natürlich hoffen wir, dass die ganze Gruppe einmal wieder kommen wird. Und auch, dass es irgendwann eine Chance gibt, auch die Nafsi Africa Acrobats aus Kenia wiederzusehen.

Die Mauern in unseren Köpfen können nur eingerissen werden, wenn wir Begegnungen zulassen und ermöglichen. Der Angst vor Überfremdung kann nur entgegen gewirkt werden, wenn wir die Fremden kennenlernen. Nichts erweitert den Horizont so sehr wie ein Blick über den Tellerrand.

Ich bin froh und dankbar, dass wir allen Widrigkeiten zum Trotz solch ein Projekt auf die Beine stellen konnten und bin stolz auf die Charivaris, die ihre Häuser, ihre Halle und vor allem ihre Herzen geöffnet haben für Kassim, Najma, Emilias, Magret, Shafi und Richard. Für Menschen, die uns fremd waren und es heute nicht mehr sind.

Trix Langhans

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Karibu!

Das Wort „Karibu“ ist Suaheli und bedeutet „Willkommen“.
Willkommen heißen Sie und Euch am 16 und 17. September die Projektgruppe des Circus Charivari und das Kigamboni Community Center aus Tansania.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Circus Charivari treten zwei Seiltänzer*innen auf dem hohen Schlappseil auf, auch Luft-und Jonglage-Nummern werden präsentiert. Und dann heißt es „Manege frei“ für unsere Gäste aus Dar es Salaam in Tansania. Sechs junge Artist*innen im Alter von 15 bis 23 Jahren werden einen Hauch von Afrika in die Arnold Falk Halle zaubern und uns mit spektakulärer Akrobatik, temperamentvollen Tänzen und mitreißenden Trommelklängen in ihren Bann schlagen.
Eine solidarische, unterstützende und kreative Welt ohne Armut” – diese Vision vor Augen gründeten Festo, Rashid, Nassoro und George 2007 das Gemeindezentrum in Kigamboni. Die Vier mussten selbst ihre Kindheitserfahrungen durch Armut und fehlende Bildungschancen verarbeiten. Die Gemeinde half den jungen Männern dabei, ihre Probleme zu überwinden. Deshalb beschlossen sie, der Kommune etwas zurückzugeben. Mit dem Ziel, Armut durch soziale, kulturelle und wirtschaftliche Teilhabe zu bekämpfen, bietet das Kigamboni Community Centre seitdem kostenlosen Schulunterricht und kulturelle Bildungsprogramme an. Die vielfältigen Talente von Kindern und Jugendlichen aus der Region werden gefördert, um ihre Chancen auf ein selbstständiges Leben zu erhöhen.
Sechs von ihnen reisen in diesem Herbst im Rahmen der Kinderkulturkarawane nach Deutschland und werden für neun Tage unsere Gäste sein. Neben ihren spektakulären Shows, die immer auch Theaterelemente enthalten und Umweltthemen und soziale Themen visualisieren, werden die Kigambonis in all unseren Circus-Gruppen auch Akrobatik-und Tanzworkshops geben.
Bei den beiden großen gemeinsamen Galas am 16. und 17.9. jeweils um 16 Uhr in der Arnold Falk Halle sammeln wir beim Austritt Spenden für das Kigamboni Community Center, einen Ort der Hoffnung, der Resozialisierung und der Lebensfreude in Dar es Salaam.
Wir freuen uns auf viele begeisterte Zuschauer*innen und sagen „Karibu“ und „Manege frei“ für die Charivaris und ihre tansanischen Gäste.

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„Groß mit Klein“- Wochenende

Es gibt eine Fernseh-Sendung, die „Klein gegen groß“ heißt, doch ein „gegen“ sucht man beim Circus Charivari vergebens. Unser Markenzeichen ist das Miteinander und so gibt es bei uns seit einigen Jahren ein Format, das „Groß mit Klein“ heißt.
Fast der gesamte Circus Charivari versammelt sich für ein komplettes Wochenende, bei dem die Großen die Kleinen unterrichten und sie darüber hinaus in alle Traditionen unserer Circus-
Gemeinschaft von Spielen über den Waldspaziergang bis zur abendlichen Singerunde bei
Kerzenschein einführen. Dieses Jahr verzeichneten wir eine Rekordzahl von 97 Teilnehmenden, doch wer glaubt, dass das ja ein heilloses Durcheinander und ein lautes Gewusel gewesen sein muss, täuscht sich sehr. Jüngere Charivaris bekamen eine Patin oder einen Paten an die Seite gestellt, die stets den Überblick behielten, welcher Workshop als nächstes dran war oder in welcher der Hallen man sich gerade einzufinden hatte. Auch Heimweh konnte so schnell eingedämmt werden, und zwei engagierte Mütter sorgten bei den Jüngeren in der Chris Köhne Halle für die nötige Nachtruhe. Die Älteren in der Arnold Falk Halle schliefen ohnehin wie die Murmeltiere, erschöpft von einem Tag voller Engagement und Hingabe für die kleineren Charivaris. Alle haben an diesem Wochenende viele neue Tricks und Techniken gelernt, aber auch Spiel und Spaß kamen nicht zu kurz. Die Älteren waren begeistert von den anspruchsvollen Tanzworkshops unserer Gast-Trainerin Daria Berezniuk, einer bekannten Choreographin aus Kiev, die Jüngeren waren stolz, beim „Open Stage“ neu erworbene Kunststücke präsentieren zu können. So kamen alle auf ihre Kosten. Die Feedbackrunden am Sonntag zeigten deutlich, dass alle das Wochenende als bereichernd und gemeinschaftsstiftend empfunden hatten. Noch einmal wurde gesungen, und alle tanzten mit großem Elan den „Cotton Eye Joe“. Am Ende gingen 97 Charivaris glücklich noch
Hause und freuen sich schon jetzt aufs nächste „Groß mit Klein“-Übernachtungswochenende.

Trix Langhans

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Spektakuläre Shows der Charivari-Projektgruppe

Die Projektgruppe der Charivaris blickt auf eine abwechslungsreiche und viel gelobte Auftrittsserie zurück. Den Auftakt bildete am 8.4. eine private Geburtstagsfeier mit 120 Gästen in der Chris Köhne Halle. Unsere Vereinsgastronomie sorgte mit toller Deko und phantastischem Essen für ein wunderbares Ambiente, und die Charivaris lieferten ein Programm der Spitzenklasse mit einer zauberhaften Schlappseilnummer, einer kraftvollen Nummer an den Strapaten, ästhetischen Figuren als Duo in den Vertikaltüchern, lässiger Jonglage, temperamentvollen Springseil-Sprüngen und einer durchchoreographierten Gruppenakrobatik am Boden ( zum sehr passenden Titel „The greatest Show“). Letztere drei Nummern wurden dann als Show-Block an weiteren Orten gezeigt.
Am 27.4. traten die Charivaris im Gemeinschaftshaus Brandenbaum für die Förder*innen des
Ronald Mc Donald-Hauses auf, am 6.5. eröffneten sie als Show-Act ein überregionales
Lateintanzturnier in der Hansehalle. Bei herrlichem Sommerwetter traten sie am 3.6. vor
begeistertem Publikum beim Sommerfest der Siedlungsgemeinschaft Dornbreite auf, um dann
zusätzlich ergänzt durch eine poetische Seiltanznummer am 4.6. den Höhepunkt dieser
Auftrittsserie zu erleben: eine Show vor dem Lübecker Holstentor. Es war uns eine große Ehre, Teil der Lübecker Auftaktveranstaltung für die Special Olympic Games zu sein. Als inklusive
Auftrittsgruppe eines großen Lübecker Sportvereins waren wir für diese Veranstaltung wie
prädestiniert, aber wohl kaum jemand aus dem Organisationsteam hatte mit so einem
professionellen Show-Act gerechnet. Vor der grandiosen Kulisse des Lübecker Holstentores
brillierten die Charivaris, das Publikum applaudierte und jubelte, und wir konnten einmal mehr ein Zeichen setzen für Inklusion im Sport.

Trix Langhans (Bilder von Majlis Christiansen und Kai Langhans)

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Auftrittswochenende 3. und 4. Juni 2023

Unsere Projektgruppe ist dieses Wochenende gleich zweimal in Lübeck zu sehen, das solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen!

Am Samstag, 3.6., um 16 Uhr treten wir beim Kinder-und Siedlungsfest Dornbreite ( Festwiese Am Grenzwall) auf .

Am Sonntag, 4.6., um 12 Uhr 45 treten wir direkt vor dem Lübecker Holstentor auf. Wir sind dort Teil der Auftaktveranstaltung zu den Special Olympic Games unter dem Motto „Zusammen unschlagbar“.

Hier wie dort werden wir ein Zeichen setzen für mehr Inklusion im Sport. Wir zeigen ein jeweils halbstündiges Programm bestehend aus Rope-Skipping, Jonglage, Seiltanz und Akrobatik. Beide Veranstaltungen sind öffentlich und frei zugänglich.

Herzlich Willkommen!

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Deutsch-schwedisches Trainingscamp

Seit vielen Jahren schon pflegen wir eine Freundschaft mit der Cirkusskola Malmö, einem schwedischen Jugendzirkus. In den Jahren 2014, 2019 und 2022 führte uns unsere Tournee zu ihnen, und wir spielten jedes Mal vor ausverkauftem Haus in einem urigen Circus Rundbau: „Barnens Scen i Folkets Park“. Schon nach unserem zweiten Besuch bei ihnen entstanden Pläne für ein gemeinsames Trainingscamp, doch dann kam erstmal Corona und legte alles auf Eis. Nachdem wir nun im letzten Herbst wieder bei ihnen gastiert und neben drei Vorstellungen auch zwei wunderbare Trainingsabende mit ihnen genossen hatten, stand es für alle Beteiligten fest: wir sollten mehr gemeinsam machen!

Schnell konkretisierten sich diesmal die Pläne, und so reisten am 23. Februar mit der Fähre aus Trelleborg 19 Schwed*innen bei uns an. Zwei unserer Charivaris nahmen sie sogleich in Empfang und zeigten ihnen unser Vereinsheim. Zusammen mit der zweiten Donnerstagsgruppe wurden abwechselnd schwedische und deutsche Spiele gespielt, eigentlich als „Eisbrecher“, doch von Eis konnte gar keine Rede sein. Von vorne herein herrschte eine freundschaftliche und fröhliche Atmosphäre, und alle Teilnehmer*innen begegneten sich mit großer Offenheit.

Nach einem Abendessen in der Vereinsgastronomie ging es dann ins gemeinsame Training mit der Projektgruppe. Fast alle kannten sich schon von unserem Besuch bei ihnen im Herbst, so konnten alle gleich intensiv ins gemeinsame Training einsteigen. Anschließend wurde noch geplaudert, dann mussten die Charivaris, die ja am nächsten Morgen noch Schule hatten, nach Hause und die Schwed*innen, die morgens um 4 Uhr aufgestanden waren, fielen alsbald unten im Gymnastikraum in einen komatösen Schlaf:)

Am nächsten Morgen nach leckerem Frühstück in der Gastro, trafen wir uns zum Sightseeing mit mir als Stadtführerin. Den ganzen Vormittag erkundeten wir Lübecks Altstadt inklusive Dom Heiligen-Geist-Hospital und St.Jakobi. Besonders die vielen Gänge taten es ihnen an, nur das Wetter war schaurig. Mittags trafen sie sich mit einzelnen Charivaris zum gemeinsamen Pizzaessen und hatten dann noch Freizeit in Kleingruppen. Als kleine Stärkung gab es anschließend im Vereinsheim Kuchen, bevor dann auch alle deutschen Teilnehmer*innen eintrafen und wir nach kurzer Kennenlernrunde und intensiven Warm-Up ins gemeinsame Training starteten.

Sehr begehrt war unser neuestes Trainingsgerät: Strapaten. Diese spezielle Luftartistik hatten unsere Jugendlichen schon im Herbst in Malmö kennengelernt und mich überredet, ebenfalls solche anzuschaffen, was ich mit Hinblick aufs Trainingscamp und die Expertise der Schwed*innen auf diesem Gebiet dann auch tat. Diese Investition hat sich gelohnt. Es war höchst erstaunlich, wie schnell einige unserer Charivaris anspruchsvolle Kunststücke an diesem kräftezehrendem Gerät erlernten. Auch an vielen anderen Geräten wurde Neues geübt, wurde sich intensiv ausgetauscht und vieles ausprobiert. Später am Abend holte ich meine Gitarre heraus und wir sangen bei Kerzenschein deutsche, schwedische und englische Lieder. Unsere Singetradition wurde von den schwedischen Gästen mit Begeisterung aufgenommen, und es entstand eine sehr gemütliche und entspannte Stimmung. Am Samstag begeisterten uns die Schwed*innen mit ihrem durchchoreographierten Warm-Up zu Musik, anschließend wurde wieder intensiv trainiert. Um keinen „Hallen-Koller“ zu bekommen, machten wir nach dem Mittagessen einen langen Waldspaziergang durch den spektakulär überschwemmten Schellbruch. Wie es in Schweden üblich ist, zogen alle danach beim Eintreten ins Vereinsheim ihre Schuhe auf, um nichst schmutzig zu machen. Andere Sportler*innen, die ins Fitness-Studio gingen, staunten nicht schlecht, als da um die 60 Paar Schuhe feinsäuberlich aufgereiht im Gang standen:)

Überhaupt ging es sehr gesittet zu, Janine kam mehrmals aus der Gastro herüber, um zu schauen, ob wir überhaupt noch da wären, so leise und konzentriert war das ganze Camp!

Da sowohl bei uns als auch bei den Schwed*innen sehr viele vegetarisch oder vegan leben, hatte Janine sich extra ein vegetarisches Kochbuch besorgt und wir wurden vier Tage lang wunderbar verwöhnt. Sogar die Beschriftung war schwedisch und so genossen wir „Linsgryta“ und Pumpa-Lasagne“ und fühlten uns bestens versorgt.

Abends vor der Singerunde brachten Freddy, Mariella und Lillian uns noch Partytänze bei, die viele begeistert mittanzten. Am Sonntagmorgen gab es Aufwärmen zu ABBA-Klängen, und nach weiterer intensiver Übezeit hieß es „Open Stage“, und wir zeigten uns gegenseitig, was wir gelernt hatten. Besonders schön war es, dass gleich mehrere deutsch-schwedisch gemischte Nummern entstanden waren ( Akrobatik und Jonglage). Zwei Schwedinnen begeisterten uns mit einer perfekt auf die Musik choreographierten Diabolo-Nummer, und Lisa und ich konnten zeigen, dass es auch möglich ist, trotz Blindheit und gestauchtem Handgelenk noch einen tollen Circus-Auftritt zu präsentieren, in dem man kurzerhand zu zweit Diabolo spielt.

Bei der Feedbackrunde zeigte sich, dass knapp 60 deutsche und schwedische Jugendliche äußerst zufrieden und um viele tolle Erfahrungen reicher nach Hause gingen. Noch einmal wurde gesungen, noch einmal wild „Cotton Eye Joe“ getanzt, ein letztes Mal Janines Küche genossen, und dann hieß es Aufstellen fürs Gruppenbild und Abschied nehmen. Viele der Charivaris tragen schon seit längerem Trainingshosen mit dem Logo der Cirkusskola Malmö, und fast alle schwedischen Gäste kleiden sich im Lübeck 1876-Rot und tragen Charivari-Pullis oder T-Shirts, so ist auf dem Photo kaum zu erkennen, wer hier deutsch und wer schwedisch ist. Und das spielte in der Tat auch keine Rolle mehr. Wir haben definitiv eine sehr ähnliche Circus-Kultur, und wenn es Unterschiede gab, waren sie einfach nur bereichernd. Nächstes Jahr werden wir uns wohl gleich zweimal sehen: im Februar wieder zum gemeinsamen Trainingscamp bei uns in Lübeck und im Herbst wird Malmö wieder ein Tournee-Stop der Charivaris werden. Auf dass diese Freundschaft sich weiter entwickeln und vertiefen möge. Hej då und tack så mycket!

Trix Langhans (Fotos von Majlis Christiansen)

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Herbsttournee des Circus Charivari

Nach dem großen Erfolg unseres Stückes „Sea you“ mit vier gut besuchten Vorstellungen im Juni gingen wir in die Sommerpause, um nach den Ferien noch einmal im Detail nachzuproben und den Feinschliff vorzunehmen. Dies hatte sich schon bei vergangenen Projekten bewährt, konnte sich das Stück so nach etwas setzen und nachreifen und letzten Endes dann erst zu voller Blüte gebracht werden. Ende September war es im ganzen Vereinsgebäude nicht mehr zu übersehen: der Circus machte sich mal wieder breit:) Requisisten und Kostüme hielten wieder Einzug und Dominik Steinhagen, unser Hauptsponsor von der Firma Iventcon, zauberte uns ein wundervolles Bühnenlicht und bestmögliche Tontechnik in die Chris-Köhne-Halle.

Nach zwei ausverkauften und umjubelten Vorstellungen am 1. und 2. Oktober und noch raschen personellen Umbesetzungen wegen Krankheitsausfällen ging es dann am 7. Oktober los auf die große Reise. Bereits zum dritten Mal fuhr uns der weltbeste Busfahrer Ingo von Förster von Nordic Aktiv Reisen, , den daher auch die Unmengen an Sachen, die verladen werden mussten ( vom Drumset über Rollmatten, Seiltanzanlage bis zu riesigen Kochtöpfen) nicht schrecken konnten. Dank unserer Packmeister*innen, die akribisch ihre Listen kontrollierten, fand jedes Teil seinen Platz, und es konnte fast pünktlich losgehen. Die Stimmung an Bord war von Beginn an grandios, mit Gesang und Kucken feierten wir sogleich erst einmal Johannas Geburtstag. Nach der Ankunft in Aarhus bildeten wir eine lange Kette, um sofort alle Dinge auf Backstage, Bühne, Band, Technik-Regie, Schlafplätze und Küche zu verteilen. Den Gastgebern fiel sogleich die enorme Disziplin in dieser Truppe auf, und mit diesem Teamgeist ging alles nicht nur schneller, sondern machte auch allen Beteiligten richtig viel Spaß. Wir bezogen das alte und leider reichlich marode Theater von Gellerup, einem Brennpunktviertel von Aarhus. Die Coronazeit hat leider den Verfall des Theaters beschleunigt, das Wasser kam zunächst braun aus den Leitungen, es regnete durchs Dach, viele Scheinwerfer waren kaputt, die Sicherungen flogen während der ersten Vorstellung ständig raus, und als I-Tüpfelchen war noch eine unserer Schwerbehindertenbegleiterin eine Dreiviertelstunde in der Toilette eingeschlossen, weil sich das Schloss nicht mehr öffnen ließ (während alle anderen zu Soundcheck und Stellprobe auf der Bühne waren). Wir nahmen dennoch alles mit Humor und machten das Beste daraus. Und es war so oder so eine tolle Erfahrung, unser Stück, in einem großen voll besetzten Theatersaal auf die Bühne zu bringen. Sowohl die öffentliche Vorstellung am Samstag als auch die Vorstellungen für Schulklassen am Montag Morgen stießen auf große Begeisterung, manche Zuschauer*innen jubelten bei jedem Kunststück und es gab langen und herzlichen Applaus. Am Samstag Abend luden uns die Gastgeber vom Cirkus Tvaers zum gemeinsamen Abendessen, anschließend trainierten wir gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus dem Quartier im nahe gelegenen neuen Circus-Gebäude. Hier trafen wir auch am Sonntag unsere Freunde, die Nafsi Africa Acrobats aus Kenia, die zeitgleich mit uns auf Tournee in Dänemark waren und eine zweistündige Anreise auf sich nahmen, um unbedingt ein paar Stunden mit uns verbringen zu können. In der Coronazeit hatte ein ganzes Netzwerk von Leuten aus unserer Circus-Gemeinschaft diese sogenannten „Social artists“ finanziell unterstützt, um ihre Arbeit in den Slums von Nairobi weiter zu ermöglichen. Nun wollten sich die Akrobaten dafür bei uns bedanken, zeigten uns einen Teil ihrer spektakulären Tanz-und Akrobatikshow und gaben uns einen Bodenakrobatik-und Pyramidenworkshop. Ein temperamentvoller afrikanischer Tanz, den sie uns beibrachten, wurde für den Rest der Tournee unser „Kick-Off“-Ritual vor jeder Vorstellung. Der Tournee-Stop in Gellerup wird allen bestimmt als Ort der multikulturellen Begegnungen in Erinnerung bleiben, der Besuch in einem riesigen orientalischen Basar ergänzte diese Erfahrungen noch.

Der Cirkus Tvaers teilte uns mit, dass wir natürlich unbedingt ganz bald wiederkommen sollen, da wir auch ihre Kinder und Jugendlichen enorm inspiriert haben, eine der Trainerinnen von dort schrieb uns: „ Thank you for your visit – I am totally impressed with your whole project.

It is great to see both the show( the result) and to see how kind and nice all the young people are to each other and the world around them.“ Was für ein schönes Feedback!

Leider mussten wir uns in Aarhus von unserer Cellistin verabschieden, die erkrankt war, Wiebke Hahn, unser Bandcoach schrieb kurzerhand die Musik etwas um, und das Akkordeon übernahm Teile der Cello-Stimme. Dafür kam in Malmö unsere frisch genesene Geigerin wieder hinzu. Auch in der Technik und bei der Schwerbehindertenbegleitung gab es noch Wechsel, doch es zeichnete unsere Truppe aus, dass sie allen mit großer Offenheit begegneten und sich alle mit großer Flexibilität an immer neue Gegenheiten anpassten.

Nach entspannter Fahrt mit herrlichen Ausblicken über Storebelt und Öresund erreichten wir in Malmö den schönsten aller Veranstaltungsorte: Barnens scen i Folkets Park, einen historischen Circus-Rundbau mit modernster Bühnentechnik, ein Traum von einem Theatersaal.

In der ausverkauften Abendvorstellung, aber auch in den beiden frühmorgenlichen eher dünn besetztenVorstellungen für Kindergartengruppen entfaltete unser Stück seinen vollen Zauber und unsere Darsteller*innnen spielten mit wahrer Hingabe. Mehrfach ertappte ich selber mich dabei, dass ich mir beim Blick aufs Bühnengeschehen die Tränen aus den Augen wischte, so berührend war das Ganze und so schön das ganze Ambiente.

Sehr schön für uns war es, dass wir gleich zwei lange Trainings mit den Schüler*innen der Cirkusskola Malmö absolvieren konnten. Diese Circus-Schule ist nicht nur technisch bestens ausgestattet und artistisch auf hohem Niveau, alle sind auch unglaublich herzlich und offen für neue Erfahrungen. So sind gleich Freundschaften entstanden, wir konnten viele neue Tricks lernen, viele schreiben sich nun regelmäßig, und ein deutsch-schwedisches Trainingscamp in unseren Hallen ist für nächstes Jahr in Planung! Es war nun schon unser dritter Besuch in Malmö, und dass wir uns dieser Circus-Schule sehr verbunden fühlen, spiegelt sich auch darin, dass fast alle in unserer Gruppe nun T-Shirts und Trainingshosen mit dem Logo der Malmö Cirkusskola tragen, während die Schweden sich nun in Lübeck 1876/Charivari-Rot kleiden:)

Etwas Freizeit in der Stadt und im angrenzenden Park blieb uns auch, und es war bewundernswert, wie gut alle Jugendlichen das extrem frühe Aufstehen ( 6 Uhr) wegsteckten. Auch das Einhalten der Nachtruhe war nie ein Konflikthema, alle hielten sich daran, und wenn Punkt 6 unser Bandcoach Wiebke das Stück „Tequila“ auf ihrer Trompete blies, hielt trotz der Tageszeit sogleich schon wieder die gute Laune Einzug.Überhaupt war die Stimmung in der Gruppe durchgehend warmherzig und fröhlich. Die langen Wartezeiten vor Duschen. Toiletten oder Buffet wurden für ausgiebiges Nackenmassieren in den Schlangen genutzt, das Zöpfe-Flechten und Schminken für intensive Gespräche, und es wurde viel gesungen.

Viel zum Wohlbefinden trug auch unser sensationelles Küchenteam bei, das uns stets aufs Beste versorgte. Und auf den Busfahrten unterhielt uns Rainer Rudloff, Co-Regisseur unseres Stückes und Mitorganisator, mit seinen sensationellen Vorlesekünsten.

Der letzte Tournee-Stop in Simrishamn hatte wiederum seinen ganz besonderen Charme. Hier werden im Herbst wirklich die Bürgersteige hochgeklappt:), weswegen unser Besuch dort eine echte Sensation war. Ab dem zweiten Tag wurde man schon im Städtchen angesprochen, ob wir die vom Circus seien, und bei der Schulvorstellung herrschte Kreischalarm wie bei einem Rockkonzert. Die Schulkinder klatschten bei den Schlussverbeugungen unsere Artist*innen ab und schworen sich, dass sie die Hände danach nicht mehr waschen wollten! Vor allem Johann, den „Pinguin“, riefen sie immer wieder auf die Bühne. Diese Begeisterung entschädigte uns dafür, dass der Auftrittsort selber, eine riesige Turnhalle, gerade im Gegensatz zum Theater in Aarhus und dem Circus-Rundbau in Malmö alles andere als schön war. Aber letzten Endes kommt es immer darauf an, was man aus jeder Gegebenheit macht, und unsere Techniker hüllten auch diese Halle in stimmungsvolles Bühnenlicht. Wir erlebten am Ende eine absolut zauberhafte Derniere, bei der uns Musiker*innen und Artist*innen mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Extras überraschten.

Natürlich war es ein sehr emotionaler Moment, dieses Stück nach insgesamt 13 Vorstellungen abzuschließen, und es flossen reichlich Tränen. Gefeiert wurde dann aber bis zum frühen Morgen, und bei der sehr ergreifenden Feedbackrunde wurde nochmal sehr deutlich, wieviel dieses Projekt allen bedeutet hat. Auch die Kulturskola Simrishamn will uns in Lübeck besuchen, waren sie doch unendlich inspiriert von unserem Stück, und natürlich sind wir auch dort wieder herzlich willkommen. In der beschaulichen Kleinstadtidylle von Simrishamn endete unsere Tournee, doch in unseren Herzen reisen wir weiter. Mit diesen wertvollen Erfahrungen im Gepäck werden diese Jugendlichen in ihrem Leben bestimmt noch so einiges bewegen und bewirken, und auch ich habe noch vieles mit ihnen vor. „Sea you“!!!

Trix Langhans

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Wir sind unterwegs…

Nach zwei weiteren gefeierten Shows in Lübeck am vergangenen Wochenende sind wir nun zu unserer Tournee gestartet. Haben Sie die Show verpasst? Machen Sie sich auf den Weg. Wir spielen in ….

Gelerup (Aarhus, Dänemark), Cirkusbygningen, Cirkus Tvaers, sports-og kultur-campus
8. Oktober um 16:00 Uhr
10. Oktober um 10:00 (Schulvorstellung)

Malmö (Schweden), Barnens Scen i Folkets Park
11. Oktober 19:00
12. Oktober 9:00 (Schulvorstellung)
13. Oktober 9:00 (Schulvorstellung)

Simrishamn (Schweden), Jonebergshallen, Krabbegatan 20
14. Oktober 12:15 (Schulvorstellung)
15. Oktober 16:00

Hjertelig velkommen! Varmt välkommen!

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Noch zweimal in Lübeck!

Bald ist es wieder soweit: der Circus Charivari lädt ein in die Chris Köhne Halle.
Am 1. und 2. Oktober um 16 Uhr präsentieren wir noch einmal unser Stück „Sea you- Ein artistischer Tauchgang durch die Welt des Wassers“.
Wer die umjubelten Vorstellungen im Juni verpasst hat oder das Stück gar ein zweites Mal sehen möchte, hat nun noch einmal die Gelegenheit, sich von den 24 Artist*innen und Musiker*innen verzaubern zu lassen. Die Tageskasse öffnet an beiden Spieltagen um 15 Uhr.

Mit Ihrem und Eurem Applaus im „Gepäck“ machen wir uns dann kurz darauf auf die Reise. Vom 7. bis 16. Oktober sind wir auf Skandinavientournee.
Das Stück wird dann insgesamt noch sieben Mal an drei verschiedenen Orten gezeigt. Velkommen/välkomna i Gellerup (DK), Malmö & Simrishamn (S)!

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